Kaum hatten wir die Berge der Westkueste hinter uns gelassen, schien die Sonne auch wieder fuer uns. Entlang beeindruckender Bergketten und tiefblauer Seen, erreichten wir Queenstown. Die Stadt, wunderschoen am Lake Wakatipu gelegen und umringt von verschneiten Bergspitzen, ist wohl die Touristenmetropole der Suedinsel. Das bereits beschreibene omnipraesente Touristenbespassungsangebot gibt es hier in x-facher Potenz. Da wir uns nicht wirklich als Zielgruppe empfanden, beschraenkten wir uns auf einen selbtorganisierten Spaziergang und das schlichte Geniessen der Natur – ohne Zusatzfeatures.

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Naechstes Etappenziel nach Queenstown war Te Anau. Das kleine verschlafene Staedtchen ist Ausgangspunkt fuer saemtliche Ausfluege in die suedlichen Fjorde der Insel. Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir in Te Anau an, informierten uns ueber das Angebot an Fjordausfluegen und entschieden uns kurzerhand fuer eine Overnight-Cruisetour im Doubtful Sound.

Wie fast befuerchtet regnete es am naechsten Morgen als wir unsere Mini-Kruezfahrt angehen wollten und die tiefhaengenden Wolken verhinderten jede Sicht weiter als 50 Meter. Wir beschlossen das beste aus der Situation zu machen und packten uns sicherheitshalber unsere Regenponchos, Relikte aus dem ecuadorianischen Dschungel, ein.

Als erster Teil unserer kleinen Reise durchquerten wir den Lake Manapouri. Durch die tiefhaengenden Wolken und die dunklen Bergen fuehlten wir uns wie Protagonisten in einem Grimm-Maerchen. Weiter ging es mit dem Bus ueber einen Pass bis zur Anlegestelle unseres Kreuzfahrers am aeussersten Ende des Doubtful Sounds. Im stroemenden Regen kamen wir am Ende der Welt an.

Der Anblick des Schiffs troestete uns aber ueber die nicht optimalen Wetterverhaeltnisse hinweg. Da wir die Tour relativ guenstig und mit zusaetzlichem Jugendherbergsrabatt gekauft hatten, hatten wir auch nichts weiter als ein Backpackerboot erwartet und vorsichtshalber noch ein bisschen was zu essen eingepackt. Was uns erwartete war ein schoenes, grosses und sehr gepflegtes Schiff, mit einer unheimlich netten Crew und perfekter Organisation. Vollends begeistert waren wir als puenktlich zum Anlassen des Schiffsmotors der Regen aufhoerte und der Himmel aufriss. Mit Traumbedingungen starteten wir in den Doubtful Sound.

Wollten wir diesen beschreiben, muessten wir die immergleichen Adjektive wie atemberaubend, wunderschoen und traumhaft bemuehen – und wuerden damit der tatsaechlichen Landschaft nicht annaehernd gerecht werden. Schaut euch einfach die Bilder an und goennt euch einen Blick in die Galerie.

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Nachdem wir am Abend dann auch noch ein richtig gutes Buffet praesentiert bekamen, war unser Glueck perfekt und wir trennten uns am naechsten Tag nur schwer wieder von unserem „Luxusschiff“.

Unsere Reise von Nelson aus weiter entlang der Westkueste war typisch neuseelaendisch: atemberaubende Natur ohne weitere Vorkommnisse.

Am Cape Foulwind liessen wir uns kraeftig den Wind um die Ohren blasen und hatten Muehe gegenseitig unsere Begeisterung angesichts des sich bietenden Anblicks zu bekunden. Mit ohrenbetaeubenden Getoese stiessen die meterhohen Willen an die im offenen Wasser stehenden Felsen und verwandelten den Strand in ein einziges weisses Schaumbad. Inmitten diese Getoeses schliefen zwei Seeloewen und liessen sich weder durch die gewaltigen Wassermassen noch durch unsere Anwesenheit aus der Ruhe bringen.

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Aehnlich beeindruckend war unser Besuch bei den Pancacke Rocks. Diese sind vor der Kueste stehenden Felsen, die aussehen wie aufeinandergestapelte Pfannkuchen. Sie erhalten durch die stetig hereinbrechenden Wellen ihre bizarr geschliffenen Formen.
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Aehnlich spektakulaer haette unser Besuch beim Franz Josef-Gletscher auch werden koennen, haetten wir ihn denn sehen koennen. Das ist ein wenig uebertrieben. Angesichts der Tatsache, dass unsere mehrstuendige Anreise zum Gletscher von dicken Wolken und Dauerregen begleitet war, hatten wir Glueck, dass der Himmel, als wir ankamen kurz aufriss. So konnten wir zumindest ein paar Fotos schiessen und die waren Ausmasse des Gletschers zumindest erahnen. Mehr als ein paar Bilder waren uns aber leider nicht vergoennt, da der Regen wieder einsetzte. Wir harrten den restlichen Tag im Hostel aus, doch nachdem am naechsten Tag die Wolken so tief hingen, dass wir Muehe hatten unser Auto auf dem Parkplatz zu finden, strichen wir eine Gletschertour von unserer Erlebnisliste.

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Ergaenzend muss gesagt werden, dass Teile der Westkueste zu den niederschlagsreichsten Regionen der Erde gehoeren.