Nach so viel Natur war es dringend wieder an der Zeit ein wenig Stadtluft zu schnuppern. Dies taten wir in Dunedin (sprich: Daniden) an der Ostkueste. So wirklich kamen wir allerdings erst zum Schnuppern des Dufts von Dunedin nachdem die Sonne laengst untergegangen war. Das Tageslicht ignorierten wir, indem wir Stunden damit verbrachten unserer neuseelaendischen Fotoflut Herr zu werden. Wie sich das fuer echte IT-Nerds gehoert (Stefan ist nebenbei gesagt auch so ein IT-Fuzzi) glotzten wir den ganzen Tag in die Kiste und kamen erst nach Sonnenuntergang aus unserer Hoehle.

Als angebliche Rock-Hauptstadt Neuseelands hat Dunedin glucklicherweise ein relativ illustres Gastroangebot und schlussendlich landeten wir in einer Jazz-Kneipe mit Live-Musik. Die Band sah ungefaehr so aus, als waere sie geschlossen aus dem Seniorenheim getuermt, um an diesem Abend nochmal aufzutreten. Standesgemaess hatten sie auch ihren ebenfalls grauhaarigen Groupie dabei. Obwohl die Herren kaum mehr laufen konnten, hatten sie ihre Instrumente noch super im Griff und machten eine Riesen-Stimmung. Da kommen auch IT-Nerds in Wallung.

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Von Dunedin ging es zum Voegelgucken auf die Otago Halbinsel. Den erhofften Albatros konnten wir dort leider nicht sichten, da dieser ein bisschen Wind zum Starten braucht und wir (natuerlich) bei absoluter Flaute vor Ort waren. Trotzdem hatten wir viel Spass mit den gefiederten Freunden und haben uns viel Muehe gegeben, dass „perfekte“ Foto zu schiessen.

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Weiter ging unserer Weg entlang der Ostkueste nach Moeraki. Dort lassen sich zu einen kugelrunde Steine am Strand bestaunen und mit dem Fleur’s Place das wohl beste Restaurant der Region besuchen. Genuss fuer alle Sinne.

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Naechster Stopp war Oamaru. Ein kleiner Ort, der mit seinen historischen Gebaeuden, seinen Pinguinkolonien und der Tatsache wirbt, dass es ein guter Platz zum Entspannen, Tagebuchschreiben und Nichtstun ist. Fuer letzteres blieb uns aber kaum Zeit, mussten wir doch die Stadt erkunden, der oertlichen preisgekroenten Kaeserei einen Besuch abstatten (lecker!) und Pinguine jagen gehen. Letzteres war ziemlich abenteuerlich, da wir einen kleinen Weg entlang einer steilen Klippen gewaehlt hatten, wo uns der stuermsiche Wind eisig um die Nase wehte. Beim Blick nach unter wurde uns mitunter doch ein wenig schummrig. Der Einsatz wurde aber belohnt und wir konnten zwei Yellow Eyed Pinguine und eine ganze Grossfamilie blauer Pinguine beobachten.

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Nach weiteren drei Stunden Fahrt waren wir dann auch schon am Ende unserer Neuseelandreise angekommen. Die letzten Tage auf der schoenen Suedinsel verbrachten wir in Christchurch, einer der wohl britischsten Staedte Neuseelands. Leider endet unser Besuch in Neuseeland wie er angefangen hat, mit einer Menge organisatorischer Dinge und damit keiner weiteren spannenden Geschichte mehr.

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Auf Wiedersehen in Sydeny.

Kaum hatten wir die Berge der Westkueste hinter uns gelassen, schien die Sonne auch wieder fuer uns. Entlang beeindruckender Bergketten und tiefblauer Seen, erreichten wir Queenstown. Die Stadt, wunderschoen am Lake Wakatipu gelegen und umringt von verschneiten Bergspitzen, ist wohl die Touristenmetropole der Suedinsel. Das bereits beschreibene omnipraesente Touristenbespassungsangebot gibt es hier in x-facher Potenz. Da wir uns nicht wirklich als Zielgruppe empfanden, beschraenkten wir uns auf einen selbtorganisierten Spaziergang und das schlichte Geniessen der Natur – ohne Zusatzfeatures.

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Naechstes Etappenziel nach Queenstown war Te Anau. Das kleine verschlafene Staedtchen ist Ausgangspunkt fuer saemtliche Ausfluege in die suedlichen Fjorde der Insel. Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir in Te Anau an, informierten uns ueber das Angebot an Fjordausfluegen und entschieden uns kurzerhand fuer eine Overnight-Cruisetour im Doubtful Sound.

Wie fast befuerchtet regnete es am naechsten Morgen als wir unsere Mini-Kruezfahrt angehen wollten und die tiefhaengenden Wolken verhinderten jede Sicht weiter als 50 Meter. Wir beschlossen das beste aus der Situation zu machen und packten uns sicherheitshalber unsere Regenponchos, Relikte aus dem ecuadorianischen Dschungel, ein.

Als erster Teil unserer kleinen Reise durchquerten wir den Lake Manapouri. Durch die tiefhaengenden Wolken und die dunklen Bergen fuehlten wir uns wie Protagonisten in einem Grimm-Maerchen. Weiter ging es mit dem Bus ueber einen Pass bis zur Anlegestelle unseres Kreuzfahrers am aeussersten Ende des Doubtful Sounds. Im stroemenden Regen kamen wir am Ende der Welt an.

Der Anblick des Schiffs troestete uns aber ueber die nicht optimalen Wetterverhaeltnisse hinweg. Da wir die Tour relativ guenstig und mit zusaetzlichem Jugendherbergsrabatt gekauft hatten, hatten wir auch nichts weiter als ein Backpackerboot erwartet und vorsichtshalber noch ein bisschen was zu essen eingepackt. Was uns erwartete war ein schoenes, grosses und sehr gepflegtes Schiff, mit einer unheimlich netten Crew und perfekter Organisation. Vollends begeistert waren wir als puenktlich zum Anlassen des Schiffsmotors der Regen aufhoerte und der Himmel aufriss. Mit Traumbedingungen starteten wir in den Doubtful Sound.

Wollten wir diesen beschreiben, muessten wir die immergleichen Adjektive wie atemberaubend, wunderschoen und traumhaft bemuehen – und wuerden damit der tatsaechlichen Landschaft nicht annaehernd gerecht werden. Schaut euch einfach die Bilder an und goennt euch einen Blick in die Galerie.

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Nachdem wir am Abend dann auch noch ein richtig gutes Buffet praesentiert bekamen, war unser Glueck perfekt und wir trennten uns am naechsten Tag nur schwer wieder von unserem „Luxusschiff“.

Unsere Reise von Nelson aus weiter entlang der Westkueste war typisch neuseelaendisch: atemberaubende Natur ohne weitere Vorkommnisse.

Am Cape Foulwind liessen wir uns kraeftig den Wind um die Ohren blasen und hatten Muehe gegenseitig unsere Begeisterung angesichts des sich bietenden Anblicks zu bekunden. Mit ohrenbetaeubenden Getoese stiessen die meterhohen Willen an die im offenen Wasser stehenden Felsen und verwandelten den Strand in ein einziges weisses Schaumbad. Inmitten diese Getoeses schliefen zwei Seeloewen und liessen sich weder durch die gewaltigen Wassermassen noch durch unsere Anwesenheit aus der Ruhe bringen.

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Aehnlich beeindruckend war unser Besuch bei den Pancacke Rocks. Diese sind vor der Kueste stehenden Felsen, die aussehen wie aufeinandergestapelte Pfannkuchen. Sie erhalten durch die stetig hereinbrechenden Wellen ihre bizarr geschliffenen Formen.
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Aehnlich spektakulaer haette unser Besuch beim Franz Josef-Gletscher auch werden koennen, haetten wir ihn denn sehen koennen. Das ist ein wenig uebertrieben. Angesichts der Tatsache, dass unsere mehrstuendige Anreise zum Gletscher von dicken Wolken und Dauerregen begleitet war, hatten wir Glueck, dass der Himmel, als wir ankamen kurz aufriss. So konnten wir zumindest ein paar Fotos schiessen und die waren Ausmasse des Gletschers zumindest erahnen. Mehr als ein paar Bilder waren uns aber leider nicht vergoennt, da der Regen wieder einsetzte. Wir harrten den restlichen Tag im Hostel aus, doch nachdem am naechsten Tag die Wolken so tief hingen, dass wir Muehe hatten unser Auto auf dem Parkplatz zu finden, strichen wir eine Gletschertour von unserer Erlebnisliste.

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Ergaenzend muss gesagt werden, dass Teile der Westkueste zu den niederschlagsreichsten Regionen der Erde gehoeren.