Dank klarer Sicht kuendigte sich Sydney bereits aus der Luft spektakulaer an. Aus der Vogelperspektive konnten wir Skyline, Harbour Bridge und Oper sozusagen vorab “en miniature” bewundern.
Auch aus der Naehe konnte uns die Stadt nicht weniger begeistern. Viel Wasser, Sandstraende, Hafen, Chinatown, Parkanlagen und puliserendes Grosstadtleben formen einen elektrisierenden Mix.
Hatten wir bislang gedacht mit Auckland die Hauptstadt des Segelns gefunden zu haben, so musste sich die neuseelaendische Metropole eindeutig von Sydney geschlagen geben. Bei einer Faehrueberfahrt zum Bade- und Surfstrand in Manly mussten wir fast befuerchten zwischen den zahlreichen Regatten stecken zu bleiben. Was nicht weiter dramatisch gewesen waere, boten sich doch beeindruckende Aussichten auf Innenstadt, Hafen und Oper von der Wasserseite.

Ein besonderes Highlight erlebten wir mit einem Besuch in der Oper. Bereits in Bolivien hatten wir uns Karten fuer das Paul Kelly-Konzert “Meet me in the middle of the air” erstanden. Ohne wirklich zu wissen was uns erwartete – der Termin passte einfach gut. So fanden wir “herausgeputzt” in Jeans und Treckingschuhen unseren Weg in die Concert Hall. Von der Terrasse genossen wir den Blick auf das langsam in der Dunkelheit versinkende Sydney bis zum Konzertbeginn geklingelt wurde. Erwartungsfrei nahmen wir unsere Plaetze und wurden auf das positivste ueberrascht. Ein vierkoepfiger Chor, ein neunkoepfiges Orchester, ein Pianist und Dirigent in Personalunion, zwei Saengerinnen und nicht zuletzt natuerlich Paul Kelly himself liessen mit ihrem Talent, ihre Professionalitaet und der puren Begeisterung an der Musik eine Ganesehaut entstehen. Die Musik bewegte sich irgendwo zwichen Otis Redding und Nick Cave, Gospel und Jazz und liess einen bereuen, dass es in der Concert Hall leider nur Sitzplaetze gibt.

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Ein weiteres Highlight und ebenfalls Anlass fuer eine Gaensehaut war eine Whale Watching Tour. Neben ganzen Horden verspielter Delfine hatten wir dabei die Gelegenheit, eine Walmutter mit ihrem Nachwuchs zu beobachten. Schon ein beeindruckendes Erlebnis, wenn die gigantischen Tiere sich an der Wasseroeberflaeche sehen lassen. Allerdings liess dieser Ausflug auch ein wenig mulmiges Gefuehl zurueck, da die Ausflugsboote sich nicht an ihre selbstauferlegten Richtlinien halten und einen angemessenen Abstand von den Tieren halten. Die Touris buchen die Tour ja schliesslich um was zu sehen und zu fotografieren. Wir hatten auf jeden Fall, das Gefuehl fuer die grossen Meeressaeuger bestimmt stoerend gewesen zu sein und beschlossen, derartige Aktivitaeten in Zukunft zu streichen.

Ein etwas skurilles Erlebnis hatten wir in Sydney unerwartet auf einen deutschen Aldi stiessen. Wir konnten uns einen Besuch nicht nehmen lassen, erstanden ein paar Goldbaeren und wunderten uns am anderen Ende der Welt im Oktober Weihnachtskekse mit den Namen “Spekulatius”, “Dresdner Spritzkuchen” und “Nuernberger Obladen” zu finden.

Leider waren wir uns beim Buchen unseres Flugtickets der Attraktivitaet der Durchgangsstation Sydney nicht ganz bewusst, so dass wir nur einen dreitaegigen Stopp eingeplant hatten. Beim Versuch unseren Weiterflug ein wenig zu verschieben, erfuhren wir aber, dass die naechsten Plaetze in unserer Ticketklasse Mitte November zu haben seien. So weit reichte unsere Begeisterung fuer Sydney dann doch nicht, weshalb wir nach wenigen Tagen schon wieder aufbrechen mussten.