Chinesischer als China – Malakka

Nach der kleinen Komfort-Pause in Kuala-Lumpur wurde es nach einigen Tagen wieder Zeit in den gewohnten Reisemodus zurueck zu finden. Mit dem Bus ging es weiter nach Malakka an der malysichen Westkueste.

Die Stadt ist ehemalige portugisische, hollaendische und britische Kolonie und damit voller Geschichten ueber europaeischen Expansionsdrang. Dieser ist am sichtbarsten in den hollaendischen Gebauden, die mit ihrer roten Aussenfassade Wahrzeichen und Touristenmagnet Melakas sind.

Das eigentliche Highlight ist aber Melakas Chinatown. Hier ist chinesisches Leben traditioneller und chinesischer als in China selbst. Ueberall finden sich in den Hauseingaengen buddistische Minialtaere auf denen Rauscherstaebechen Rauchschwaden aufsteigen lassen. Viele kleine Laeden bieten farbenfrohes spirituelles Zubehoer: Gebetspapier, goldene Buddastatuen und die typischen roten Lampions. Morgens ab fuenf treffen sich die Einwohner, um Dim Sums aus riesigen Bambusgarern zu fruehstuecken und in dem buddistischen Tempel um die Ecke verbeugen sich Schulmaedchen mit Buendeln duftender Raeucherkerzen in der Hand. Am Wochenende findet ein Nachtmarkt statt, wo es die Lieblingsdinge der malayischen Chinesen gibt: leckeres Essen, Kitsch und Karaoke.

Fuer uns war das natuerlich ein absolutes Mekka, da wir uns wider aller Vernunft in Kuala Lumpur eine Nikon-Kamera gekauft hatten. So liefen wir also durch die Strassen und Gassen Melakas und fochten einen internen Fotowettkampf aus. Taschenknipse gegen digitale Spiegelreflex – das Ergebnis steht aktuell noch aus.

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Unseren geschundenen Fotografenfuessen goennten wir abends eine chinesische Fussreflexzonenmassage und liessen uns von den geuebten Masseuren anhand unserer Gesichtsentgleisungen bei besimmten Massagegriffen unsere Problemzonen erklaeren. Ein Wunder, dass wir es bis Malakka geschafft haben. 🙂

Das wohl skurillste Erlebnis in Malakka hatten wir auf der Suche nach einer netten Bar. Durch Zufall stolperten wir in einen Laden, in dem alle Gaeste an einer Art Pool sassen und die Beine baumeln liessen. Wir nahmen Platz und realisierten erst dann, dass wir damit im Operationssaal von Dr. Fish sassen. Ploetzlich schoss eine ganze Horde kleiner grauer Fische auf unsere Fuesse zu und begann sich an diesen nagend und saugend zu schaffen zu machen. Ein echter Schreck und ein frontaler Angriff auf den Kitzelreiz. Als wir beides ueberwunden hatten, liessen wir die kleinen Flossentraeger gewaehren und wurden von der Kellnerin aufgeklaert, dass der chinesische Name der Pedikuere-Fische „Chin Chin“ sei, was soviel bedeutet wie „Kuss, Kuss“. Nach einer Stunde Fusspflege mit zahlreichen Kitzel-Kicherattacken, schwebten wir auf „jungfraeulichen“ Fuessen nach Hause.

Und zwei Tage spaeter Singapur entgegen.

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