Abenteuer in Texas

Texas begruesste uns mit schier unendlichen Weiten. Ueber die sogenannten Great Plains sagen die Einheimischen, dass man zwei Tage vorher sehen kann, wenn sich Besuch naehert. Und das ist keine Uebertreibung. Felder bis zum Horizont, riesige Rinderherden, Oel- und Wassertuerme und die typischen Holztore an den Rancheinfahrten, bestaetigten im positivsten Sinne jedes Texas-Vorurteil. Umso ueberraschter waren wir, also uns in der Texas Visitor Information erzaehlte wurde, dass ganz in der Naehe ein sehenswerter Canyon zu finden sei.
Apropos Visitor Centers: Sich und das eigene Land zu vermarkten und einfach erlebbar zu machen, koennen wir auf jeden Fall von den Amerikanern lernen. Hinter jeder Staatengrenze findet sich an der Interstate eine Visitor Center, in dem alle Fragen und mehr beantwortet werden und nach deren Besuch man mit Tonnen von Papier bewaffnet die Weiterfahrt antritt. Gleiches gilt im uebrigen fuer alle Nationalparks – ueberall viele nette und hilfreiche Geister mit erklaerenden Broschueren und Karten sowie jeder Menge Hintergrundinformationen. Das freut das Touri-Herz.
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So voll informiert also auf zu dem angepriesenen Paolo Duro Canyon. Und tatsaechlich: Wie aus dem Nichts spaltet sich die platte Erde und ein riesiger Canyon aus beeindruckenden roten Gesteinsformationen tut sich auf. Also schnell die Badelatschen gegen festes Schuhwerk getauscht und ab auf einen der ausgeschilderten Wandertrails. Da es die Amerikaner aber mit Beschilderungen nicht so haben, wussten wir schnell nicht mehr so richtig wo wir waren. Eigentlich auch egal. Nur hatten wir ein bisschen Schiss vor Rattelsnakes und sonstigem Praeriegetier – wir sind halt noch Abenteurer-Anfaenger.
Von da aus ging es weiter nach Amarillo, was uns als Ziel gleich einen mehrstuendigen Ohrwurm („Is this the road to…“) beschehrt hat.

Mittlerweile sind wir schon echte Profis im Abchecken der optimalen Uebernachtungsmoeglichkeit geworden. Dank ebenfalls in den Visitor Center erhaeltlichen Couponheften kann man ganz einfach nach den aktuell guenstigsten Motels am Zielort suchen.
Angekommen im Motel unserer Wahl hat Oli dann seinen taeglichen Beitrag zur Rettung unseres Planet geleistet und erst einmal Klimaanlage und Kuehlschrank ausgeschaltet. Wenn man so den ganzen Tag durch die Gegend faehrt, kann man der Natur ja auch was zurueck geben.
Am folgenden Tag haben wir uns in Amarillo dann auf die Suche nach einem Internet-Cafe gemacht und sind in einem Sandwich-Laden mit schmierigen Apple-Rechnern gelandet, die schon beim Anschauen abstuerzten. Stattdessen sind wir dann lieber in das Texanische Nationalmuseum gegangen – war mindestens ebenso spannend.
… und dafuer gibt es heute zwei Eintraege.

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