In Deutschland brennt der Planet und wir froesteln bei ungefaehr 10 Grad und eisigem Wind durch Chicago. Nicht umsonst nennt sich Chicago selbst ‚the windy city‘.Aber schoen ist es trotzdem. Chicago ist eine sehr huebsche und gepflegte Stadt mit unglaublich vielen Jahrhundertwende-Bauwerken. Trotz wolkenverhangenem Himmel praesentiert sich Chicago momentan mit einem Meer von bluehenden Tulpen und Kirschbaeumen von seiner fruehlingshaften Schokoladenseite.

Die ‚Hauptstadt des Blues‘ traegt ihren Namen nach stinkenden Zwiebeln. Urspruenglich war Chicago naemlich nichts anderes ein Sumpf am Ufer des Lake Michigan voll von wilden und stinkenden Zwiebeln. Das und mehr Anekdoten haben wir heute bei einer kostenfreien Fuehrung durch Downtown von einem sendungsbewussten Einheimischen gelernt.

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Chicago besticht aber nicht nur mit seiner optischen Schoenheit, sondern hat fuer alle Sinne viel zu bieten. Im Sommer kann direkt in der Innenstadt gesegelt und gebadet werden, in den Parkanlagen werden kostenlose Konzerte angeboten, in zahllosen Jazz- und Bluesclubs laesst es sich gut rocken, … Direkt in der Innenstadt gibt es das sogenannte Culture Center Chicagos. In dem werden nicht nur ahnunglose Touris wie wir mit allen notwendigen Informationen versorgt, sondern auch kostenlose Konzerte, Fuehrungen, Vortraege, Ausstellungen und ein oeffentliches WiFi angeboten. Eine tolle Institution, in der wir einige Zeit verbracht haben.

Als Antwort auf unsere Fragen in ebendieser Touriinfo was man so wissen muesste, um die Route 66 moeglichst entspannt und interessant erleben zu koennen, wurden wir foermlich mit Informations- und Kartenmaterial zugeschuettet. Gott sei Dank gibt es kein maximales Gepaeckgewicht, wenn man ein Auto mieten moechte.

Falls ihr noch ueber eine Destination fuer euren Sommerurlaub nachdenkt – Chicago sei euch hiermit waermstens empfohlen.

Ausserdem ist Chicago ein absolutes Shopping-Paradies. Insbesondere ausserhalb der Innenstadt gibt es unzaehlige kleine Boutiquen und Shops. Martina hat waehrend der letzten Tage wohl zigmal ihren ‚ach so kleinen‘ Rucksack verflucht. Dafuer ist Oli jetzt im absoluten Shopping-Himmel. Ein iPhone – und was fuer ein schoenes. Da aber der verlorene Fotoapparat und die Tatsache, dass nur noch grosse 16GB-iPhone lieferbar waren, ganz schoen ins Budget gehauen haben, hat Oli jetzt kurzfrsitig einen Nebenjob angenommen. ;-)[flickr style=’vertical-align:text-top‘]photo:2478542853[/flickr]

Gestern abend hatten wir dann den Blues. Nicht etwa wegen der leeren Reisekasse, sondern weil wir einen typischen Chicago Blues Club besucht haben. Der weltberuehmte Charlie Love and the Silky Smooth Band wechselten sich mit dem nicht minder renommierten Carl Weathersby im Kingston Club (www.kingstonmines.com) ab – und wir stellten fest, dass es sich auch in Wanderstiefeln ganz gut grooven laesst.
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P.S. Die ersten beiden Bildergalerien sind seit heute online – viel Spass beim Durchklicken!!

Die Tage in New York sind rasend schnell vergangen und nun sitzen wir hier an unserem letzten Abend und wollen noch schnell ein paar Eindruecke aus dem Big Apple festhalten.

New York war ueberraschend und erwartungskonform zugleich. Klar war, dass der Service gut, das Essen schlecht und die Gebaude gross sind. Ueberraschend war aber wie sauber und ruhig diese riesige Stadt ist. Natuerliche Folge von schlichtweg nicht vorhandenen Parkplaetzen. So ist einfach jeder gezwungen oeffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Und im Gegensatz zu unserem schoenen Heimatland muss man auch nicht studiert haben, um sich mit Fahrkartenautomaten und Fahrplaenen auseinandersetzen zu koennen. Prinzipiell ist (fast) alles simpel sowie intuitiv organisiert und im Zweifel steht immer irgendwo einer rum, dessen Aufgabe es ist, die Welt noch einfacher zu machen.

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Ueber die New Yorker kann man berichten, dass sie ausgesprochen freundlich, hilfsbereit und ‚very relaxed‘ sind. Rein physiologisch haben uns die Einheimischen allerdings Raetsel aufgegeben. Vielleicht liegt es an dem energiereichen Essen, aber offensichtlich haben die meisten New Yorker ein voellig anderes Temperaturempfinden als wir Mitteleuopaeer. Waehrend wir in den ersten drei Tagen bei +/- 10 Grad Celsius und ordentlichem Wind es gerade so mit dickem Fleecepulli, Windjacke und dicken Socken bekleidet aushalten konnten, waren die New Yorker mit Sandalen und kurzen Roecken schon auf Fruehling eingestellt. Ausser uns kam das wohl auch niemandem komisch vor und gefroren hat es wohl auch niemanden sonst.

Aber auch sonst verschieben sich in dieser Stadt die Dimensionen. Weil einfach alles XXL ist, erscheinem einen ’normale‘ Dinge wie dreigeschossige Haeuser, Burger, die auf einen Teller passen, oder normale Mittelklasseautos irgendwie geschrumpft.

Zum Thema Tragoedien der letzten sechs Tage bleibt noch zu berichten:

  • ein verlorener Fotoapparat an Tag 3 – weshalb es hier auch nur eine begrenzte Anzahl an Bildern zu bewundern gibt
  • in der ganzen Stadt kein legal zu erwerbendes iPhone – armer Oli ;-((((
    (ist klar, jeder new Yorker hat sich ja auch schon eins gekauft)
  • das heute schon der letzte Tag ist.

Morgen gehts ab nach Chicago…

P.S.: Danke Jenny fuer den Tipp mit dem Scrollen. Sollte jetzt funktionieren.

Liebe virtuelle Reisebegleiter,

der Tag unserer Abreise rückt immer näher und die aktuelle Gemütslage pendelt zwischen totaler Erschöpfung infolge ungeplanten Last-Minutes-Stresses, völliger Euphorie und zeitweilig aufkeimender Panik. Der erste Abschied ist mittlerweile schon vollzogen und die Wohungstüre in Hamburg für die nächsten Monate zugeschlossen. Jetzt touren wir noch durch die schöne heimische Republik, um „friends & family“ Aufwiedersehen zu sagen. Eine gute Gelegenheit, das Reisegepäck in vertrauter Umgebung auf Alltagstauglichkeit zu testen und den eigenen Geist von der immer lauter tickenden Uhr abzulenken.

Nur noch wenige Tage und es geht los – wir freuen uns, wenn ihr uns begleitet.

Alles Liebe

Martina & Oli